Friedensgutachten 2017

Friedensgutachten 2017, 2017
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Medienart Buch
ISBN 978-3-643-13758-6
Beteiligte Personen Schoch, Bruno [Hrsg.] Wikipedia
Beteiligte Personen Hippler, Jochen [Hrsg.] Wikipedia
Beteiligte Personen Hauswedell, Corinna [Hrsg.] Wikipedia
Beteiligte Personen Heinemann-Grüder, Andreas [Hrsg.] Wikipedia
Beteiligte Personen Johannsen, Margret [Hrsg.] Wikipedia
Systematik FS - Friedensstudien
Schlagworte gewalt, weltordnung
Verlag Lit
Ort Berlin [u.a.]
Jahr 2017
Umfang 296 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe hg. v. Bruno Schoch ; Andreas Heinemann-Grüder ; Corinna Hauswedell ; Jochen Hippler ; Margret Johannsen
Annotation Pressemitteilung, 30. Mai 2017
Friedensgutachten 2017: „Wie lässt sich Gewalt bändigen, wenn die kooperative Weltordnung zerfällt?"
Berlin. Im „Friedensgutachten 2017“, das am 30. Mai in Berlin vorgestellt wird, fordern die fünf führenden deutschen Friedens- und Konfliktforschungsinstitute mehr humanitäre Hilfe und eine internationale Debatte über Schutzzonen. Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien aber auch in die Türkei verurteilen die Herausgeber angesichts der Konflikte in der Region scharf. Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) solle zu einer EU-Krisenpräventionsagenda ausgebaut werden.
Das Friedensgutachten schlägt unter anderem vor:
• Solange es keine politische Lösung für die Kriege in Syrien und im Jemen gibt, sind humanitäre Hilfsmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Die Verhinderung von Massakern, Massenmord und Massensterben durch die Kriegsfolgen (mangelnde Wasserversorgung, Hunger, zusammengebrochenes Gesundheitswesen) muss dabei Vorrang haben. Wir brauchen eine internationale Debatte über Schutzzonen: Wann und wie können sie im Konsens vereinbart werden? Wie und durch wen können sie geschützt werden? Wie reagieren, wenn der UNO-Sicherheitsrat sich nicht einig ist?
• Der Bürgerkrieg im Jemen wird in Europa häufig übersehen, doch bewirkt er eine große humanitäre Katastrophe. Das Königreich Saudi-Arabien spielt dabei mit seinem Luftkrieg eine verschärfende Rolle. Entgegen der neuen Politik der USA, sich bedingungslos hinter Saudi-Arabien zu stellen, sollte die Bundesrepublik ein politisches Signal senden und jeden Rüstungsexport dorthin verweigern.
• Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, die europäischen NATO-Staaten sollten massiv aufrüsten und insbesondere Deutschland „schulde“ der NATO „riesige Summen“, sind inhaltlich nicht begründet. Deutschland sollte davon Abstand nehmen, seinen Verteidigungshaushalt auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. Mehr Militärausgaben bedeuten nicht mehr Sicherheit.
• Die EU gibt nicht zu wenig Geld für Militär aus, sondern sie gibt es falsch aus. Wir fordern, dass die EU die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) zu einer Krisenpräventionsagenda ausbaut. Sie sollte neue Abrüstungsinitiativen ergreifen, erhebliche Mittel für den Aufbau von Mediationskapazitäten und Stabilisierung mobilisieren sowie UN-Friedensmissionen engagierter als bisher kollektiv unterstützen.
• Die nach 1989 erkennbare Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit wird derzeit von neuer geopolitischer Mächtekonkurrenz verdrängt. Die Aufrüstung der USA, Russlands und Chinas birgt ein gefährliches Eskalationspotenzial. Gegen diesen Rückfall sind neue Leitbilder notwendig, die gegensätzliche politische Systeme in Rechnung stellen, aber zugleich militärische Konfrontationen ausschließen. Die EU steht gleichzeitig vor der Aufgabe, neue Initiativen der Rüstungskontrolle zu ergreifen, die auch Cyberfähigkeiten sowie High-Tech-Waffensysteme wie unbemannte Flugkörper, die Raketenabwehr und zielgenaue Präzisionswaffen umfassen sollten.
Exemplare
Ex.nr. Standort
37434 FS, 3001
Unselbstständige Werke Böller, Florian - Auf Kollisionskurs: Die Weltordnungspolitik der USA nach der Wahl Donald Trumps
Rudolf, Peter - Die USA unter Trump. Mögliche Konsequenzen für die transatlantischen Beziehungen
Marauhn, Thilo - Friedenssicherungsrecht und humanitäres Völkerrecht unter Druck
Dembinski, Matthias - Ist die EU als Friedensmacht am Ende?
Neuneck, Götz - Neue Eskalition in Europa oder Chancen für Gemeinsame Sicherheit?
Fürtig, Henner - Regionale Konkurrenz im Nahen und Mittleren Osten
Schoch, Bruno - Populisten in Europa und autoritäre Internationale gegen die Demokratie
Rudolf, Markus - Flucht und Fluchtursachenbekämpfung im globalen Süden
Birtsch, Nicole - Chancen für Friedensverhandlungen in Afghanistan?
Kurtenbach, Sabine - Frieden durch Konflikttransformation - Erfahrungen aus Kolumbien
Araabi, Samer - Lokale Waffenstilstände in syrien
Johannsen, Margret - Zwischen jordan und Mittelmeer: Alternativen zu Besatzung und Krieg ohne Ende
Heinemann-Grüder, Andreas - Prävention praktisch umsetzen: Gewalt ächten, Menschen schützen
Brzoska, Michael - Sind internationale Sanktionen nützlich?
Brock, Lothar - Zwischen globaler Konsensbildung und borniertem Nationalismus: Die Bedeutung der UN-Nachhaltigkeitsagenda für den Frieden
Hippler, Jochen - Islamistischer Terrorismus in Europa
Müller, Harald - Herausforderung Salafismus in Deutschland - was tun?
Pisoiu, Daniela - Rechtsterrorismus

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