| Annotation |
Ein weiterer fundierter Beitrag Chomskys zur Zeitgeschichte. (GP) Noam Chomksy, Professor am Massachusets Institute of Technology (MIT), ist nicht nur Begründer wichtiger linguistischer Theorien, er veröffentlicht auch regelmäßig Bücher zu aktuellen politischen Themen. "Hybris" ist das siebente im Europa Verlag erschienene Werk aus einer ganzen Reihe hochaktueller Bücher. In den bisherigen Büchern beschäftigte sich Chomsky mit brisanten Themen wie dem Neoliberalismus, Menschenrechten, dem Nahost Konflikt, Manipulation durch Medien und natürlich auch dem 11. September. In "Hybris" beleuchtet er den Irak-Krieg als aktuellstes Thema. Er nimmt den Angriff auf Saddam Husseins Irak als Beispiel dafür, wie George W. Bush versucht, eine Vormachtstellung Amerikas in der Welt voranzutreiben. Er zieht Vergleiche zur Kuba-Politik, dem amerikanischen Vorgehen in Nicaragua, dem Zweiten Weltkrieg und anderen Gelegenheiten, in denen US-Regierungen versucht haben - oft mit fadenscheinigen Begründungen - ihr Land als "Weltregierung" einzuführen. Er wirft der Bush Administration vor, die aktuelle Politik zu einer Sicherheitspolitik zu erklären, wobei es ihr tatsächlich aber ausschließlich um die Sicherung der eigenen Vormachtstellung geht, bzw. um deren Ausweitung. Der Originaltitel "Hegemony or Survival" ist eine Anspielung auf George W. Bushs Doktrin vom "Überleben durch Hegemonie". Chomsky dreht in seinem Buch den Spieß um. Er will, wie immer anhand gut recherchierter Beispiele und Quellen, vor Augen führen, wie eben diese Hegemonie letztendlich zum Zusammenbruch des "Systems Amerika" führen kann. - Ein gewohnt gut recherchiertes und aufbereitetes Buch, äußerst aktuell und für größere Bestände sicherlich empfehlenswert. *bn* Sabine Eidenberger |
