osteuropa 57. Jahrgang/Heft 6/Juni 2007 : ¬Das¬ Lager schreiben -Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag

osteuropa 57. Jahrgang/Heft 6/Juni 2007, 2007
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8305-1219-6
Systematik S - Sonderstandort
Schlagworte osteuropa, gulag, 1930 - 1950er
Verlag BWV, Berliner Wiss.-Verl.
Ort Berlin
Jahr 2007
Umfang 439 S.
Altersbeschränkung keine
Reihenvermerk 57
Sprache deutsch
Illustrationsang Ill., graph. Darst., Noten
Annotation Varlam Šalamov, dessen hundertster Geburtstag in diesem Jahr begangen wird, mußte nahezu zwanzig Jahre in Zwangsarbeitslagern des GULag und in sibirischer Verbannung zubringen. Überzeugt davon, daß das Lager den Menschen zerstöre, hat er sich zeitlebens mit den Möglichkeiten und Grenzen literarischen Schreibens über das in den Lagern der Kolyma Erlebte beschäftigt. Die philosophische Ebene seines Nachdenkens über das Dasein des Menschen unter Extrembedingungen von Hunger, Kälte, Gewalt und unmenschlicher physischer Arbeit mündete nicht in eine Abrechnung mit dem Sowjetsystem. Šalamov ging es darum, die Fragilität dessen aufzudecken, was wir gewohnt sind, als Zivilisation oder Kultur zu bezeichnen. In den Erzählungen aus Kolyma hat er vielleicht die radikalsten ästhetischen Konsequenzen gezogen und eine Poetik äußerster Lakonizität und Unerbittlichkeit entwickelt, um „in die Gegenwart des Lagers einzudringen“.

Inhalt

Editorial
Bollwerk der Hölle

Nicolas Werth
Der Gulag im Prisma der Archive
Zugänge, Erkenntnisse, Ergebnisse

Franziska Thun-Hohenstein
Poetik der Unerbittlichkeit

Varlam Šalamov: Leben und Werk

Anne Hartmann
„Ein Fenster in die Vergangenheit“
Das Lager neu lesen

Andrej Sinjavskij
Materialschnitt

Ulrich Schmid
Nicht-Literatur ohne Moral
Warum Varlam Šalamov nicht gelesen wurde

Michail Ryklin
Der „verfluchte Orden“
Šalamov, Solženicyn und die Kriminellen

Klaus Städtke
Sturz der Idole – Ende des Humanismus?
Literaturmodelle der Tauwetterzeit: Solženicyn und Šalamov

Luba Jurgenson
Spur, Dokument, Prothese

Varlam Šalamovs
Erzählungen aus Kolyma

Gabriele Leupold
Anatomie einer Zurückhaltung

Tatjana Petzer
Der Olymp der Diebe
Spurensicherung bei Šalamov und Danilo Kiš

Pavel Nerler
Kraft für das Leben und den Tod
Varlam Šalamov und die Mandel’štams

Dimensionen des Gulag

Klaus Gestwa
Auf Wasser und Blut gebaut
Der hydrotechnische Archipel Gulag

Ivan Panikarov
Kolyma
Daten und Fakten

Simon Ertz
Zwangsarbeit in Noril’sk
Ein atypischer, idealtypischer Lagerkomplex

Inna Klause
Musik per Verordnung
Offizielles Kulturleben in Stalins Zwangsarbeitslagern

Jascha Nemtsov
„Ich bin schon längst tot“
Komponisten im Gulag: Vsevolod Zaderackij und Aleksandr Veprik

Manuela Putz
Die Herren des Lagers
Berufsverbrecher im Gulag

Wladislaw Hedeler
Widerstand im Gulag
Meuterei, Aufstand, Flucht

Marc Elie
Unmögliche Rehabilitation
Die Revisionskommissionen 1956 und die Unsicherheiten des Tauwetters

Der Schatten des Gulag

Das Jahr 1937 und die Gegenwart
Thesen von Memorial

Stephen Fortescue, Vesa Rautio
Vom Arbeitslager zum Weltmarktführer
Ein Firmenporträt der Buntmetallhütte Noril’sk Nikel’

Irina Šcerbakova
Erinnerung in der Defensive
Schüler in Rußland über Gulag und Repression

Natal’ja Konradova
Suche nach der Form
Gulag-Denkmäler in Rußland
Exemplare
Ex.nr. Standort
51097 S, 1156

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